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Gewalt am Arbeitsplatz – Warum sollten wir uns daran „gewöhnen“?

Gewalt am Arbeitsplatz ist kein Einzelfall – überproportional häufig tritt sie im Gesundheits- und Sozialwesen und mit stark steigender Tendenz in Verwaltungen auf. Wer in diesen Bereichen arbeitet, kennt vermutlich Situationen, in denen verbale oder sogar physische Übergriffe vorkommen. Doch was uns immer wieder schockiert, sind Aussagen wie: „Das ist halt so in dem Bereich. Da muss man sich dran gewöhnen.


Doch warum sollte sich jemand an Gewalt gewöhnen? Kein Arbeitsplatz – egal in welcher Branche – darf ein gewaltvolles Umfeld als gegeben hinnehmen. Zahlreiche Studien belegen, dass solche Erfahrungen nicht nur die psychische Gesundheit der direkt Betroffenen belasten, sondern auch das gesamte Arbeitsumfeld negativ beeinflussen. Angst, Stress und ein Gefühl der Ohnmacht führen zu hohen Fehlzeiten, Burnout und Fachkräftemangel.


Veränderung ist möglich – und dringend nötig!

Die gute Nachricht: Es gibt bereits zahlreiche Initiativen und Organisationen, die sich der Thematik Gewalt am Arbeitsplatz stellen und Veränderungen vorantreiben. Auch unsere Arbeit der letzten Monate hat gezeigt: Gewaltschutz kann funktionieren – wenn er gezielt angegangen wird.

Einer der wichtigsten ersten Schritte ist die Erarbeitung eines Gewaltschutz-Konzepts. Dieses sollte nicht nur als Richtlinie dienen, sondern auch ein klares Signal an alle Beteiligten senden. Doch ein Konzept allein reicht nicht aus. Damit sich wirklich etwas ändert, braucht es eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

Multiplikator*innen als Schlüssel zur Veränderung

Ein vielversprechender Ansatz ist die Ausbildung von Multiplikator*innen in den Einrichtungen. Beschäftigte, die das Thema weiter kompetent begleiten, wenn der Prozess mit uns abgeschlossen ist, indem sie

  • Kolleg*innen sensibilisieren und unterstützen
  • Als Ansprechpersonen für Gewaltprävention dienen
  • Frühzeitig Risiken erkennen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen
  • Gewaltprävention bei sich ändernden Strukturen mitdenken und priorisieren

 

Solche Multiplikator*innen sind entscheidend, um Gewaltschutz langfristig und nachhaltig zu verankern. Wir müssen wegkommen von der Haltung, dass Gewalt einfach „zum Job dazugehört“. Statt uns daran zu gewöhnen, sollten wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass es bessere Schutzmechanismen gibt – für alle Beschäftigten.

Sie möchten mehr zu diesem Thema erfahren?

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie weitere Informationen zu dem Thema wünschen. Gern unterstützen wir Sie individuell.